Los Angeles
Los Angeles – oder wie die Faszination USA begann.
Nach vielen Reisen Kreuz und Quer durch Europa, durch Sri Lanka, den Malediven, der Karibik, Afrika und diversen anderen Regionen dieses Planeten, sollte es als nächstes einen
Erdumrundung werden. Wir wollten so lange nach Westen fliegen bis wir wieder zuhause ankommen – also einmal um den Globus. Das eigentliche Hauptziel war jedoch die Südsee – Bora Bora. Da es „Non Stop“ nicht in die Südsee geht, empfahl uns das Reisebüro über Los Angeles in Kalifornien zu fliegen und wenn wir schon mal da sind, ein paar Tage in Los Angeles zu bleiben. Mein erster Gedanke war
„MOMENT – Los Angeles liegt in den USA“ und da wollte ich auf keinen Fall hin. Nie! Niemals! Ich werde die USA niemals in meinem Leben betreten.
Im Reisebüro fragten sie mich dann „Warum denn nicht?“
Amerika war und ist und wird auch nie eins meiner Reiseziele sein oder jemals werden!
Amerikaner sind laut, dumm, frech, eingebildet, oberflächlich, kriminell und alles was man in Deutschland an Klischees kennt. (Dass sich meine Meinung über dieses Land in nur 4 Tagen komplett ändern würde hätte ich niemals gedacht). USA ?? Entweder wir streichen das mit dem Besuch der USA oder wir gehen. Wenn es nur mit einem Aufenthalt über ein paar Tage in den USA geht – will ich nicht in die Südsee!
Transitbereich im Flughafen mit ein paar Stunden Wartezeit wäre O.K aber Einreisen in die USA?
NIEMALS!!!!. Nicht mit mir.
Beim zweiten Besuch des Reisebüros, um andere Möglichkeiten zu checken, war ich dann nicht dabei. Bei diesem Besuch schmiedeten meine bessere Hälfte und die Dame des Reisebüros ihren teuflischen, hinterhältigen, niederträchtigen und perfiden Plan. Ich sollte solange bearbeitet und mürbe gemacht werden bis ich letztendlich doch in die USA einreise. Einige Woche später wurde dann die Erdumrundung fest gebucht – mit einer Woche Aufenthalt in den USA – in Los Angeles.
Wochen Später stehen wir dann mit gepackten Koffern am Check-In Schalter des Flughafens. Aber es ist anders als sonst. Früher haben wir die Pässe vorgezeigt, bekamen unser Flugticket und saßen im Flieger. Aber nicht heute. Heute geht es in die USA. Wir werden 5 (FÜNF) mal kontrolliert bis wir in den Flieger können. Wo wollen Sie hin? Warum wollen Sie in die USA (ICH WILL GAR NICHT!!), wie lange wollen Sie bleiben? Wann ist der Rückflug, bla bla bla. Dann sind wir in der Abflughalle.
Und wieder sitze ich an einem Flughafen und warte auf den Abflug. Und wieder bin ich etwas nervös. Ich hasse fliegen und heute besonders weil ich in die USA muss. In ein Land in das ich nie wollte. NIEMALS!
Nach einem kurzen Flug nach London und einem weiteren eher ruhigen Flug landen wir nach 11 Stunden in der Stadt der Engel – Los Angeles.
Los Angeles
Der eigentlich richtige Name der Stadt lautet „El Pueblo de Nuestra Señora de la Reina de Los Angeles“. („Das Dorf unserer Frau (Maria), der Königin der Engel“). Ein Franziskanerorden sowie 44 spanische und mexikanische Pioniere bauten 1781 die Siedlung. Offiziell heiß die Stadt heute „City of Los Angeles“ aber jeder kennt sie unter dem Kurznamen L.A.(El Äi). Die Stadt liegt direkt am Pazifik und ist mit ihrer Metropolregion von 20 Millionen Einwohnern eine der größten der Welt. Bekanntheit erreichte die Stadt durch die Schaffung einer riesigen Filmindustrie. Hollywood.
Aber auch durch Film und Fernsehen wurden die Einzugsorte bekannt – Malibu oder Santa Monica.
In dieser Stadt müssen wir also 4 Tage bleiben.
Nach der Landung müssen wir zur Einreise. Wie erwartet werden wir von einem sehr arroganten und unfreundlichen Beamten empfangen. Wo wollen Sie hin?. „Ähm Amerika?“. Was machen Sie hier? „Ähm Urlaub“. Wie lange bleiben Sie? Bla bla bla. Dann kommt der wichtige Teil.
Sind Sie in einer terroristischen Gruppierung? Haben Sie Sprengstoff dabei? Wollen Sie in den USA einen terroristischen Anschlag verüben?. Nach meinem kurzen „hä? Wie? Wo? Was? kommt:
„Haben Sie mich nicht verstanden? Können Sie kein Englisch? – Dann haben Sie in den USA nichts zu suchen – bleiben Sie zuhause in Ihrem eigenen Land“.
Nach etwas bla bla bla dürfen wir dann doch einreisen.
Dann stehen das erste Mal in unserem Leben auf amerikanischen Boden. Auf einem Boden auf dem ich eigentlich nie stehen wollte. Wir holen die Koffer und verlassen das Flughafengebäude durch eine riesige dunkel getönte Glastür. Wir stehen auf der Straße und sofort bläst uns ein warmer Wind entgegen. Es ist schon fast wie beim Föhnen bei einem Friseur. Wir haben Ende April. Bei uns Zuhause in Deutschland sind wir gerade am Ende einer 6 monatigen, nasskalten, grautrüben Winterzeit. Die letzte Woche waren die Nächte noch frostig. Hier ist es knapp 30°. Rund herum stehen riesige Palmen. Die Sonne brennt heiß auf der Haut. Als ich an einer der Palmen nach oben sehe fällt mir sofort der Himmel auf. Ein strahlender, blauer Himmel. Auf allen Weltreisen zusammen ist mir noch nie aufgefallen dass ein Himmel so blau sein kann. Der Himmel sieht fast so aus als hätte man ihn in Photoshop gegen eine blaue Fläche ausgetauscht. In einer auf die andere Millisekunde hebt sich meine Stimmung.
Hier an dieser Straße sollte irgendwo unser kostenloser Shuttle-Bus zum Hotel abgehen. Trotz einem praktisch nicht vorhandene Englisch finden wir ihn. Als die Fahrerin uns sieht hält sie an und verstaut unsere Koffer im Bus. „Willkommen in Amerika“ „Schön dass ihr da seit“ „Ich freue mich Euch ins Hotel bringen zu dürfen“. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unfassbar – freundliche Amerikaner? Ich bin mir fast sicher – die muss was genommen haben. Kurze Zeit später erreichen wir unser Flughafenhotel und checken ein. Und wieder „Willkommen in Amerika“, „schön dass ihr da seid“ „wie war der Flug“ „wie geht es Euch“ „Wo kommt ihr her“ – alles in gebrochenem Deutsch.
Wir kommen aus einem Ort in der Nähe von Frankfurt. „Ah Frankfurt – da gibt es den besten Apfelwein“ bekomme ich als Antwort. Noch etwas irritiert nehme ich den Zimmerschlüssel und wir sind angekommen. Angekommen in einem Land dass vielleicht doch nicht so schlecht ist, wie der allgemeine Deutsche vermutet. Später erfahre ich noch dass der freundliche Mann an der Rezeption des Hotels 12 Jahre in der Nähe von Frankfurt bei der US Army stationiert war.
Nach einer langen Anreise sind wir müde aber glücklich im Hotel angekommen. Kurze Zeit später geht die Sonne unter. Als wir aus dem Fenster schauen bietet sich uns ein atemberaubender Ausblick.
Sonnenuntergang in Los Angeles.
Der nächste Tag
Nach der positiven Überraschung über die Freundlichkeit hier und wegen dem fantastischen Wetter werden wir heute die Stadt doch ein wenig erkunden. Wir schlendern in Richtung Downtown, dem Bankenviertel und dem alten historischen Bezirk in dem die Besiedlung von Los Angeles ihnen Anfang nahm.
Als wir das Hotel verlassen ist er wieder da. Diese unreal scheinende blaue Himmel. In einer 20 Millionen Einwohnermetropole hätte ich eher trübes Grau, Smog, viel Lärm und viel „Gewimmel“ erwartet. Heute ist hier jedoch nichts zu sehen. Es herrscht zwar überall etwas Betrieb, aber nicht so, wie ich es erwartet hätte. Wir ziehen an futuristischen Gebäuden, riesigen verglasten Wolkenkratzern und dem chinesischen Viertel vorbei.
Unterwegs kommen wir noch an einem kleinen alten Feuerwehrhaus vorbei. Es ist das Old Plaza Firehouse und ist die ältetste Feuerwache von Los Angeles. Die kleine Feuerwache wurde 1884 erbaut – zwei Jahre bevor man in der Stadt eine offizielle Feuerwehr gründete. Es wurde bis 1897 als Feuerwache genutzt. Danach wurde das Gebäude als Saloon, Zigarettenladen, Billardzimmer, Hotelabsteige, China-Markt und Drogerie genutzt.
1950 wurde das Gebäude wieder restauriert und wird seit dem als Fire House No. 1 als Museum genutzt.
Wir schlendern weiter über einen historischen Platz in dem Viertel, in dem der Aufstieg von Los Angeles zu einer der größten Metropolregionen der Welt begann.
Heute ist hier ein Feiertag für die indigenen Vorfahren die einst das Gebiet besiedelten. Überall herrscht ein farbenfrohes und buntes Treiben auf den Straßen. Überall trifft man singende Menschen in ihren farbenfrohen historischen Bekleidungen.
Kurz hinter dem kleinen Platz befindet sich das „Avila Adobe“. Es ist das älteste Haus in der ersten kleinen Siedlung hier in „El Pueblo de Nuestra Senora la Reina de Los Angeles sobre el Rio Porciuncula“ – kurz gesagt „Los Angeles“. Das Haus wurde 1818 von Francisco Avila erbaut, der ursprünglich aus Mexico stammte. Der Eintritt ist frei und man bekommt einem guten Einblick in das karge Leben dieser Zeit. Der spanische Begriff Adobe beschreibt heute noch die Bauweise mit luftgetrockneten Lehmziegeln.
Weiter geht es durch die Stadt. Am Ende einer Straße sehen wir plötzlich eine kleine Standseilbahn die wir uns näher ansehen wollen.
Angels Flight.
Angels Flight ist der Name einer historischen Standseilbahn mit einer Spurweite von 762 mm am Bunker Hill in Downtown Los Angeles. Die Bahn galt bei ihrer Eröffnung 1901 mit einer Streckenlänge von damals knapp 100 Metern als kürzeste Bahnstrecke der Welt. Angels Flight war Drehort zahlreicher Hollywood-Filmproduktionen.
Sie verbindet über eine Strecke von knapp 100 Metern Länge die Hill Street/Third Street und die Olive Street, überwindet eine Steigung von 33 % und erleichterte damit den Bewohnern des Hügels den mühsamen Aufstieg.
Von oben hat man dann einen schönen Ausblick auf Teile von Los Angeles.
Als ich später Informationen zu diese Bahn suchte erfuhr ich dass diese Bahn schon mehrmals geschlossen werden musste.
Die Gründe hierfür waren – Entgleisungen der Wagen sowie tödliche Unfälle – na Super.
Als wir wieder unten ankommen geht es weiter zum nächsten Highlight der Stadt. Es geht zum Hollywood Boulevard.
Der Hollywood Boulevard.
Der Hollywood Boulevard ist eine Straße in Los Angeles die von 1887 bis 1910 eigentlich Prospect Avenue hieß. Ab dem 04.April 1985 wurde jedoch ein Teil schon als Hollywood Boulevard bezeichnet.
Insbesondere in dem Bereich zwischen der Highland Avenue und Orange Drive wird er von zahlreichen Museen, Sehenswürdigkeiten und anderen Hollywood-Attraktionen gesäumt. Hier steht auch das „Chinese Theatre“ mit den Fußabdrücken von Filmstars sowie das „Dolby Theatre„, in dem alljährlich die Oscar-Verleihung stattfinden.
Um die Ecke befindet sich auch der berühmte Hollywood „Walk of Fame“ auf dem die Stars mit den legendären Sternen im Fußboden ausgezeichnet werden.
Natürlich lassen wir uns dieses Ecke von LA nicht entgehen.
Plötzlich wimmelt es um uns herum mit allen Berühmtheiten die Hollywood zu bieten hat.
Darth Vader aus der Filmreihe „StarWars-Krieg der Sterne“ ist mit Prinzessin Leia unterwegs. Leider war es so heiß dass Darth Vader seinen Helm, ohne den er gar nicht lebensfähig ist, abnehmen musste.
Ein seltsam aussehender Charlie Chaplin war mit einer alternden Marylin Monroe unterwegs.
Zwei Batman-Girls(Batgirls) eine davon etwas rundlich waren auch noch da.
Auch Michael Jackson und unzählige andere Stars waren hier vertreten.
Wenn man wollte konnte man sich mit jedem einzeln Fotografieren lassen – was sich jeder einzelne auch mit 10 Euro gut bezahlen ließ. Wer auch nur ein Foto von Ihnen macht wird sofort von den umherlaufenden „Aufpassern“ abgezockt. Gut das ich mein Tele-Objektiv dabei hatte.
Als wir bei dieser Hitze genug vom Trubel in der Stadt haben geht es weiter ins Grüne.
Es geht in die Hollywood Hills.
Von hier soll man diese riesige Stadt überblicken können.
Auch das legendär Hollywood-Schild steht hier in den Hügeln.
Die Hollywood Hills.
Die Hollywood Hills sind eine Hügelkette und ein wohlhabendes Wohnviertel in Los Angeles. Sie gehören zum östlichen Teil der Santa Monica Mountains.
Bekannt sind die Hügel für die Villen von Prominenten und die Nähe zu Hollywood.
Beliebte Aussichtspunkte wie der Mulholland Drive bieten beeindruckende Panoramablicke auf die Stadt und das Hollywood Wahrzeichen.
Von oben haben wir dann wirklich einen phantastischen Ausblick über diese riesige Stadt. Frankfurt, Berlin oder Hamburg sind dagegen eher kleine Dörfer.
OK. die 13 Millionen Einwohner müssen ja irgendwo Platz haben.
Am späten Nachmittag geht es zurück zum Hotel.
Unterwegs kommen wir noch am berühmten Rodeo Drive vorbei. Eine Straße für die Reichen und Schönen aus Hollywood. Bekannt wurde die Straße vor allem durch den Film „Pretty Woman“ mit Julia Robert. Hier gibt es alles was man für ein karges Leben in Hollywood benötigt. Die Preise für Handtaschen in den Läden starten bei 120.000 Euro – fast schon ein Schnäppchen.
Jetzt geht es endgültig zurück ins Hotel. Nach einem Fastfood Snack geht es ins Bett. Morgen wird wieder ein langer Tag. Es geht nach Santa Monica.
Früh am Morgen besteigen wir einen öffentlichen Bus an der Union Station in LA. Es geht mit dem Blue Bus nach Santa Monica.
Die Union Station, die 1939 eröffnet wurde, ist der wichtigste Bahnhof von Los Angeles und befindet sich dort am Nordrand von Downtown LA. Die Union Station zählt zu den letzten großen Bahnhöfen, die in den Vereinigten Staaten erbaut wurden. Der Baustil erinnert mich irgendwie an Spanien oder Mexico.
Kurz nach dem Einsteigen startet zu unserer Verwunderung eine Sicherheitsbelehrung für alle Fahrgäste. Es folgen Erklärungen wo sich die Hämmer zum Einschlagen der Fenster im Notfall befinden. Auch wie man sich anschnallt oder wie man die Tür mechanisch öffnen kann. Alles eben wie in einem Flugzeug – nur halt eben in einem Bus.
Was es nicht alles gibt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Es ist voll auf den Straßen von LA. Es ist nicht weit nach Santa Monica aber wir brauchen fast 45 Minuten bis wir dort ankommen.
Dann erreichen wir Santa Monica.
Santa Monica.
Santa Monica ist eine Küstenstadt und befindet sich direkt am pazifischen Ozean. Sie liegt westlich von Los Angeles. Eigentlich wird sie von Los Angeles umschlossen – natürlich außer von der Pazifik Seite.
Santa Monica war von ca. 1828 bis 1848 mexikanisch und wurde danach US-amerikanisch. Um 1900 hatte der kleine Ort bereits 3000 Einwohner – heute sind es knapp 100.000.
Hier in Santa Monica gibt es scheinbar endlose weiße Sandstrände an einer mit Palmen bewachsenen Uferpromenade.
Besonders bekannt hier sind:
Der 1909 gebaute Santa Monica Pier, der aus unzähligen Filmen bekannt ist. Auf dem Pier, der das Ende der legendären „Route 66“ markiert, befindet sich ein kleiner Vergnügungspart mit Riesenrad, Achterbahn und weiteren Attraktionen.
Die Third Street Promenade, eine ca. 400m lange, in Los Angeles eher seltene, Fußgängerzone.
sowie das 1930 gegründete Outdoor-Fitness-Studio „Muscle Beach“ in dem sich Arnold Schwarzenegger zu Weltruhm trainierte.
Als wir ankommen bietet sich ein phantastischer Panoramablick über den Strand und dem Pier. So wie es hier aussieht werden wir wohl eher nicht alleine sein. Tausende Autos stehen bereit auf dem Parkplatz.
Nach einem Rundgang und einem Eis auf dem Santa Monica Pier geht es an den Strand. Zum ersten Mal in unserem Leben stehen wir am und später auch mit den Füßen im Pazifik. Der Strand ist sehr breit und scheinbar unendlich lang. Gesäumt wird der Strand von hohen Plamen die neben dem langen Gehweg stehen.
Nach einem Abstecher in einem Biergarten, einem kühlen Bier geht und einem Abendessen bei einem Italiener geht es zurück zum Hotel. Als wir ankommen ist es bereits dunkel und wir gehen erschöpft ins Bett.
Morgen ist unser letzter Tag hier und wir wollen noch das pazifische Seeaquarium besuchen.
Der letzte Tag in Los Angeles.
Heute fahren wir mit dem „Blue Bus“ von der Union Station zu einem Außenbahnhof da wir von hier mit dem Zug nach Long Beach fahren wollen. Hier liegt das große Seewasseraquarium von Los Angeles.
Die einstündige Zugfahrt war die interessanteste Zugfahrt in meinem Leben. Überall treffen wir auf freundliche und hilfsbereite Menschen die uns unzählige Tipps für unseren Ausflug geben.
Hier trifft man Leute aller Art. Vom Obdachlosen mit Säcken von leeren Flaschen bis hin zum Arzt mit Kittel und Stethoskop ist hier alles vertreten.
Besonders beeindruckt hat mich heute meine Sitznachbarin. Zwei Köpfe größer als ich aber auch 3-4 mal so breit.
Nach ihrem prüfenden Blick – natürlich von oben herab – kam dann:
Wo kommt ihr den her und wo wollt ihr denn hin?
Wir kommen aus Deutschland und wollen ins Aquarium.
Nun folgte eine einstündige Erklärung zum Aquarium mit genauer Wegebeschreibung.
„Also ihr geht nicht an die Hauptkasse. Ihr geht außen herum und bucht die „Behind The Szene“ tour für 2 Dollar mehr. – das ist die beste Tour und ihr müsst nicht anstehen“.
Als wir am Aquarium ankommen steht eine riesige Schlange am Haupteingang. Wir gehen um das Gebäude herum und dort befindet sich tatsächlich ein kleiner Eingang ohne Leute.
Wir haben natürlich die besagte Tour gebucht und es war perfekt. Wir bekamen eine Studentin die uns in einer privaten Führung überall hinführte – auch mal hinter die Kulissen des Aquariums.
Wir sehen das Aufzuchtsbecken von Haien, Seepferdchen, Schildkröten und viel mehr. Mit der Privatführung kann man sogar mal einen Hai anfassen.
Ein einmaliges Erlebnis.
Nach diesem unglaublichen Tagesausflug müssen wir zurück zum Packen. Wir kommen am Luxusdampfer Queen Mary 2 vorbei und finden noch einen kleinen netten Laden in dem wir noch etwas essen.
Als wir am Hotel ankommen entdecke ich noch ein kleines Schild am Eingang unseres Parkhauses und ich bin froh dass wir uns kein Auto hier gemietet haben und alles mit den öffentlichen Verkehrsmittel abgearbeitet haben. Für Gäste des Hotels kostet ein Tag parken 30$ also ca. 30 Euro. Für nicht Gäste kostet die Stunde 18Euro – also die erste Stunde.
Bei weiteren Stunden wird es dann immer teurer. Ab der vierten Stunde kostet jede weitere Stunde 34 Euro. Bei 4 Stunden sind es schon 96 Euro. Nicht wirklich günstig.
Jetzt geht es zum Packen ins Zimmer. Wir müssen früh raus da unser Flug in die Südsee schon vor Mittag startet und wir ca. 4 Stunden eher am Flughafen sein wollen/müssen.
Die Zeit verging hier wie im Flug und wir werden wieder mit unserem kleinen Lieblingsbus vom Hotel zum Flughafen gefahren.
Pünktlich können wir in den Flieger in Richtung Südsee – Richtung Papeete – einsteigen und es geht los.
Das ist aber eine andere Geschichte.
Fazit zu ersten Reise nach Los Angeles bzw. in die USA.
Nach ein paar Tagen in einem Land in das ich nie wollte musste ich meine Meinung über Amerika komplett ändern. Für uns war die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der Menschen hier allgegenwärtig. Steht man mit einer Stadtkarte oder einem Fahrplan etwas verloren herum dauerte es nie länger als 20 Sekunden bevor wir angesprochen wurden um uns zu helfen – in Deutschland undenkbar. Die Lockerheit und die Leichtigkeit mit der die Menschen hier gerade in Kalifornien leben, war vom ersten Moment an spürbar und sprang sofort auf uns über. Die Ausflüge zur Natur an den Pazifik waren überwältigend. Los Angeles mag eine gefährliche Stadt sein aber wir haben uns hier zu keiner Zeit unsicher gefühlt was ich von Frankfurt am Abend nicht wirklich behaupten möchte. Auf dem langen Flug in die Südsee hatten wir etwas Zeit die phantastischen Eindrücke zu verarbeiten. In den nächsten Tagen wurde das Fernweh „USA“ stärker und wir beschlossen im nächsten Jahr einen selbst geplanten „Road Trip“ mit einem Mietwagen kreuz und quer durch den Südwesten der USA zu machen.
Vielen Dank fürs lesen.